Karriere mit KI

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Sie ist blitzschnell, stets bereit und immer seltener fehlerhaft: Künstliche Intelligenz stellt die Berufswelt auf den Kopf. Sie macht einige Jobs überflüssig – weitaus mehr Berufsfelder wird sie aber verbessern und sogar gänzlich neue schaffen. Welche Berufe sind jetzt zukunftsträchtig und welche Qualifikationen sind gefragt?

Noch bevor Christian Mertens morgens die Tür zu seinem Büro geöffnet hat, saß schon ein unsichtbarer Kollege an seinen Unterlagen. Blitzschnell hat dieser sämtliche Neuigkeiten gelesen und bewertet. Wenn Mertens dann seinen Rechner anschaltet, kann er direkt mit den wichtigsten Vorgängen loslegen. Der 36-jährige Versicherungskaufmann prüft für die private Krankenversicherung von Axa in Köln Arztrechnungen oder Kostenvoranschläge für Zahnbehandlungen, die Kunden digital eingereicht haben. Bis vor kurzem haben Mertens und seine Kollegen diese Anträge noch Schritt für Schritt selbst abgearbeitet. Seit Anfang des Jahres lässt Axa Kundenunterlagen von einer künstlichen Intelligenz (KI) prüfen, vorsortieren und mit Vorschlägen dazu versehen, welche Schritte die Sachbearbeiter unternehmen sollten. „Damit kann ich unseren Kundinnen und Kunden sehr viel schneller eine Rückmeldung geben“, sagt Mertens.

Und nicht nur das: Die KI schlägt ihm auch neue Präparate oder Heilverfahren vor, weil sie aktuelle Informationen dazu umgehend verarbeitet. So sind Mertens und seine Kollegen in medizinischen Fragen immer auf dem Laufenden. Zudem lernt das System durch die Entscheidungen der Versicherungsfachleute, die ihre Vorschläge nachträglich annehmen oder ablehnen können, fortlaufend dazu. „Eine persönliche Note oder Mitgefühl für die Lebenssituation von Patientinnen und Patienten kann die KI nicht ersetzen“, sagt Mertens, „aber sie ist ein sehr gutes Hilfsinstrument für unsere Arbeit.“

„Die Fähigkeiten sind enorm“

Seitdem Ende 2022 so genannte generative künstliche Intelligenzen wie ChatGPT, DALL-E oder Stable Diffusion online gegangen sind, kann jeder Internetnutzer auf dem eigenen Bildschirm erfahren, wozu Algorithmen inzwischen in der Lage sind. Binnen Sekunden schreiben sie einen Berichtzu einem komplexen Thema, programmieren eine Webseite oder erzeugen ein fotorealistisches Bild von jedem denkbaren Motiv. Kein Wunder also, dass die Technologiebegonnen hat, die Arbeitswelt in vielen Bereichen radikal zu verändern. „Die Fähigkeiten von ChatGPT und anderen generativen künstlichen Intelligenzen sind enorm, und ihre rasante Entwicklung hat viele Arbeitgeber überrumpelt“, sagt Marie-Christine Fregin. Sie ist Leiterin des durch das Bundesarbeitsministerium geförderten Forschungsprojekts „ai:conomics“, das die Auswirkungen von KI auf den Arbeitsmarkt untersucht.

Experten vergleichen die Bedeutung von KI für die kommende Epoche mit der Erfindung der Dampfmaschine – so tiefgreifend sei der bevorstehende Wandel. Doch im Gegensatz zur Automation durch Roboter, die in den vergangenen Jahrzehnten in Fabriken aufgebaut wurden, sind nun auch Wissensarbeiterinnen und Büroangestellte betroffen. Schließlich erfassen und verarbeiten die Algorithmen Daten – verrichten also klassische Schreibtischarbeit. In einer gemeinsamen Studie haben die Macher von ChatGPT, OpenAI, sowie die University of Pennsylvania herausgefunden, dass dies vor allem für Tätigkeiten von gut gebildeten und gut bezahlten Büroarbeitern gilt. Künftig wird fast jeder Wissensarbeiter in irgendeiner Form mit KI zu tun haben. So wollen drei Viertel der mehr als 800 Unternehmen, die kürzlich weltweit vom World Economic Forum befragt wurden, in Zukunft KI einsetzen. Amazon beispielsweise hat ChatGPT bereits testweise als Servicemitarbeiter auf seine Kundschaft losgelassen. Und Google gibt an, dass es den Algorithmus als Programmierer einstellen würde, wenn der sich anonym bewürbe.

Angesichts solcher Entwicklungen werden sich viele Menschen bei der Berufswahl oder beim Berufseinstig fragen, ob sie eine gute Entscheidung getroffen haben – oder ob sie ihren Arbeitsplatz schon bald an einen intelligenten Computer verlieren.
Arbeitsmarktexpertin Fregin zufolge ließen sich Jobs als ein Bündel von unterschiedlichen Tätigkeiten verstehen. „Und eine wachsende Zahl bestimmter Tätigkeiten kann KI inzwischen tatsächlich übernehmen“, sagt sie. Nach Schätzungen von Goldman Sachs könnte das rund ein Viertel der weltweit insgesamt geleisteten Arbeit betreffen. „KI wird keine kompletten Berufsbilder überflüssig machen – allerdings einige stark verändern“, sagt Martin Braun, Wissenschaftler am Fraunhofer-Institut für Arbeitsforschung und Organisation (IAO) in Stuttgart. Er vergleicht die Entwicklung mit den historischen Veränderungen in der Landwirtschaft: Den Beruf Landwirt gebe es heute ebenso wie vor 200 oder 1.000 Jahren – allerdings sehe er wegen technischer Innovationen inzwischen anders aus.

Wie genau sich die Arbeitswelt verändern wird und an welchen Stellen, das lässt sich noch nicht exakt absehen – dafür entwickelt sich KI zu rasant. Einige wichtige Entwicklungen zeichnen sich aber ab. So teilt Arbeitsmarktexperte Braundie Berufswelt in drei Bereiche ein: Zum ersten gehören Berufe, die stark von Veränderung betroffen sind und bei denen KI voraussichtlich viele Tätigkeiten übernehmen wird. Im zweiten Bereich macht KI die Jobs vor allem produktiver und angenehmer, weil sie die Arbeitenden unterstützt und kreative Tätigkeiten übrig bleiben, auf die sich Menschen dann konzentrieren können. Und zum dritten Bereich gehören Jobs, die durch die breite Einführung von KI überhaupt erst entstehen und die fast immer mit überdurchschnittlichen Gehältern winken.

Monotone Aufgaben übernimmt die KI

Endlos Daten in Excel-Tabellen tippen, trockene Protokolle erstellen oder die immer gleichen Formulare überprüfen – das wird künftig immer seltener Aufgabe von Menschen sein, ob beispielsweise in der Buchhaltung oder als Finanzanalystin. „Vor allem sich wiederholende Tätigkeiten, die auf bewährtem Wissen beruhen, lassen sich leicht durch KI automatisieren“, sagt Braun. Auch viele Tätigkeiten von Übersetzerinnen, Kundendienstmitarbeitern oder Marketing- und Sales-Expertinnen wird KI übernehmen. Sie arbeitet schließlich 24 Stunden, Tag für Tag – ist schnell, aber niemals müde und lernt ständig dazu. Aus Arbeitgebersicht eine Idealbesetzung. Statt monotoner Routineaufgaben zu erledigen werden Menschen in solchen Berufsfeldern künftig eher KI-Prozesse überwachen und den reibungslosen Kontakt zu anderen Menschen gewährleisten, seien es Kolleginnen oder Kunden.

Ebenfalls eine eher monotone Standardarbeit ist zum Beispiel das Aufsetzen von Schriftsätzen oder einfachen Verträgen wie etwa Verschwiegenheitserklärungen für Juristinnen und Juristen. In den Büros von Kanzleien und Rechtsabteilungen laufen darum schon länger Legal-Tech-Anwendungen, also Software, die solche Arbeiten übernimmt und die zunehmend auch mit KI arbeitet. Für einen Einstieg als Legal Engineer, der solche Anwendungen programmiert, kann das Erste Staatsexamen ausreichen, wenn man es mit einem Informatikstudium beziehungsweise mit selbst angeeigneten Coding-Fähigkeiten kombiniert. „Da entstehen ganz neue Jura-Berufsfelder, und der nach wie vor sehr traditionelle Bereich öffnet sich“, sagt Nadine Lilienthal, Rechtsanwältin und Gründerin von Legaleap, einer Plattform für technische Innovationen im Rechtsmarkt. „Alles, was vor Gericht stattfindet, wird allerdings weiter in der Hand von Menschen sein“, prognostiziert Lilienthal. Es gebe kaum ein anderes Berufsfeld, das so disparat sei wie die Rechtsprechung: Während Berufseinsteiger in einigen Anwaltskanzleien bereits ganz selbstverständlich mit KI arbeiten, werden in Gerichten weiter große Aktenwagen mit Papierbergen durch die Gänge geschoben. Schließlich sei KI, die kein „richtig“ und „falsch“ kennt, ebenso wenig in der Lage zu ethischen Entscheidungen wie zu Empathie.

Aus diesen Gründen müssen auch Lehrerinnen oder Psychologen, Unternehmensberaterinnen und Mitarbeitende in Personalabteilungen, für die zwischenmenschliche Interaktion, Kommunikation und flexible Problemlösungen ebenfalls eine wichtige Rolle spielen, keine Sorge um ihren Job haben. KI wird ihre Arbeit vor allem erleichtern und produktiver machen, weil sie sich auf eben diese sinnhaften und befriedigenden Teile ihrer Arbeit konzentrieren können – während die Software Daten und Dokumente vorsortiert und zusammenfasst.
Diesen Output einer KI sollten Nutzer allerdings immer noch mal überprüfen. Denn noch bergen Sprachmodelle wie ChatGPT die Gefahr, dass sie halluzinieren. So bezeichnen Experten das Problem, dass eine künstliche Intelligenz Fakten und Fiktion nicht unterscheiden kann – und so bisweilen Ergebnisse ausspuckt, die völlig überzeugend klingen, obwohl sie inhaltlich falsch sind.

Lieferant von Inspirationen

Kein Problem sind Halluzinationen, wenn die KI nur Ideenblitze, schräge Einfälle und Inspirationen liefern soll. „Ich hatte Anfang des Jahres ein echtes Aha-Erlebnis“, sagt Kim Alexandra Notz, Managing Partner bei der Hamburger Werbeagentur KNSK: „Ich war erschrocken und fasziniert zugleich, wie viel Kraft KI hat, unsere gesamte Arbeit von Grund auf zu verändern.“ Algorithmen können in wenigen Sekunden Grafiken, Fotos und ganze Filme generieren. Notz hat sich dazu entschlossen, das als Chance zu betrachten. Heute brainstormen die KNSK-Mitarbeitenden mit KI etwa über Varianten von Werbeslogans, visualisieren schnell Bildideen und erstellen im Handumdrehen ganze Storyboards für anstehende Werbefilm-Drehs. Aber auch beim Umformulieren von kleinen Texten für Social Media oder bei der Planung von Werbekampagnen kommt KI zum Einsatz. „Das ist ein echtes Powertool, das unsere Arbeit sehr erleichtert“, sagt die Hamburger Werberin.

Je spezieller und genauer die Anfrage an die KI formuliert ist, der sogenannte Prompt, desto brauchbarer ist das Ergebnis. Doch prompten will gelernt sein. Bei der Werbeagentur KNSK kümmert sich Dariush Shahab, 25, darum, dass die Kreativen im Haus präzise prompten lernen. Er ist Data Analyst bei KNSK Social, dem Social-Media-Ableger der Gruppe – und seit Ende 2022 auch „Vermittler“ für KI. Das heißt, er leitet seine Kolleginnen und Kollegen in Workshops und auch im Arbeitsalltag an beim kreativen Umgang etwa mit der Bild-KI Midjourney. Shahab hat Marketing und technische BWL studiert und sich anschließend den Umgang mit der bahnbrechenden Technologie selbst beigebracht. „Ich hätte für meinen jetzigen Job aber auch Kunstgeschichte oder Soziologie studieren können“, sagt er. Für die Arbeit mit KI komme es vor allem darauf an, dass das Studienfach eine breite Allgemeinbildung und Lernfähigkeiten vermittle, die man dann mit praktischen Erfahrungen mit digitalen Anwendungen, Datenverarbeitung und Statistik kombinieren sollte. Dazu kommen Soft Skills wie Kommunikationsfähigkeit, Kreativität, ganzheitliches Denken, emotionale Intelligenz und Kundenorientierung. Außerdem ist Teamgeist beiKNSK gefragt – denn bei den Hamburger Werbern arbeiten stets Teams mit unterschiedlichen Qualifikationen und Hintergründen an neuen KI-Projekten.

Hohe Nachfrage – und entsprechende Bezahlung


„Die Ausrichtung auf solche Qualifikationen lohnt sich, denn KI erschafft eine ganze Reihe an neuen Jobs, bei denen man vergleichsweise schnell sehr gut verdienen kann“, sagt Marc-David Rompf. Der Chef der Personalvermittlung Digital Leaders Advisory vermittelt zunehmend KI-Expertinnen und –Experten an Unternehmen. Die Nachfrage sei bereits jetzt in vielen Bereichen hoch – und dementsprechend gut bezahlt (siehe Kasten). „Solche Jobs dürften künftig zu den höchstbezahlten Jobs überhaupt gehören“, sagt der Personalberater. So sei beispielsweise die Ausrichtung zumKI-Berater, der Unternehmen dabei unterstützt,passende Software-Systeme zu wählen und einzuführen, ein attraktives neues Feld für klassische Unternehmensberater.

Oder für jemanden wie Johanna O’Donnell. Die 33-Jährige arbeitet als Biomedical Engineer mit Fokus auf Data Science und Digital Health in der Nähe von Berlin bei dem Innovationsberatungshaus Zühlke. Sie hat ursprünglich Elektrotechnik studiert, später einen Master in Bioscience und Management gemacht und im britischen Oxford promoviert. Schon während ihres Studiums begann O’Donnell zu programmieren. Seit dem vergangenen Jahr berät sie bei Zühlke Unternehmen zu KI-Anwendungen im Gesundheitsbereich – und entwickelt dann mit ihren Kunden gemeinsam maßgeschneiderte Lösungen. „An der Schnittstelle zwischen Medizin und Technik spielen Daten eine große Rolle – und weil es so viele sind, bei deren Auswertung der Mensch an seine Grenzen gerät, kommt KI ins Spiel“, sagt O’Donnell.

Sie muss für ihren Job die technischen Anforderungen ihrer Kundenunternehmen verstehen können, Konzepte für die Datenverarbeitung aufstellen und KI-Algorithmen in digitale Produkte implementieren. Dabei arbeitet die Beraterin in einem gemischten Team, zu dem unter anderem Wissenschaftler und Programmiererinnen gehören. Gerade erforscht sie zusammen mit einem Kunden, wie sich bestimmte Messwerte vom menschlichen Herzen automatisiert durch KI auswerten lassen. Das Ziel ist es, einen digitalen Assistenten zu entwickeln, mit dem Notärzte im Einsatz schnell die Lage erfassen und notwendige Maßnahmen ergreifen können. „So kann ich künstliche Intelligenz dazu bringen, ganz handfest Leben zu retten“, sagt O’Donnell stolz. „Wenn man KI richtig anwendet, bedeutet das große Chancen – für Patienten im Gesundheitswesen ebenso wie für Berufseinsteiger in diesem Feld.“

Top-Jobs mit KI

  • Prompt Writer
  • Was macht ein Prompt Writer?
  • Er oder sie steuert KI-Systeme, in dem er präzise Eingaben (Prompts) erstellt. Prompt Writer entwerfen Texte, Fragen oder andere Eingaben, um ein möglichst genaues Ergebnis der KI zu erhalten.
  • Welche Skills benötigt ein Prompt Writer?
  • Erwartet werden fundierte KI-Kenntnisse, insbesondere in Bezug auf Sprachmodelle und maschinelles Lernen. Nützlich sind journalistische Fähigkeiten, etwa Kenntnisse kreativer Fragetechniken.
  • Wieviel verdient ein Prompt Writer?
  • Bis zu 90.000 Euro wenn sie einmal 3 bis 5 Jahre Berufserfahrung haben.
  • KI-Ingenieur
  • Was macht ein KI-Ingenieur?
  • Zu seinen oder ihren Aufgaben zählt es, KI-Systeme zu entwickeln und einzuführen, neue Algorithmen zu konstruieren oder vorhandenezu optimieren, um die Leistungsfähigkeit von KI-Anwendungen zu verbessern.
  • Welche Skills braucht ein KI-Ingenieur?
  • Gebraucht werden fundierte Kenntnisse in den Bereichen maschinelles Lernen, Data Science, Programmierung und Statistik. Dazu kommen Kreativität und Problemlösungsfähigkeit, um innovative KI-Lösungen zu entwickeln.
  • Wieviel verdient ein KI-Ingenieur?
  • Die Gehaltsspanne für einen KI-Ingenieur liegt in der Regel bei Young Professionals zwischen 70.000 und 100.000 Euro pro Jahr. Mit einer abgeschlossenen Promotion und circa 5 Jahren an relevanter Berufserfahrung können es schnell mindestens 150.000 Euro pro Jahr werden.
  • KI-Ethiker
  • Was macht ein KI-Ethiker?
  • Er oder sie bewertet ethische Aspekte und Auswirkungen, die es haben kann, wenn KI zum Beispiel Mitarbeiter- oder Kundendaten verarbeitet. Um die Unternehmensreputation zu schützen, entwickelt der KI-Ethiker interne Richtlinien und Standards, und stellt damit sicher, dass gesetzliche Vorgaben eingehalten werden.
  • Welche Fähigkeiten braucht man dafür?
    Erwünscht sind fundierte Kenntnisse im Bereich KI, Recht, Ethik und Datenschutz. Dazu kommen analytisches Denken und die Fähigkeit, komplexe ethische Fragestellungen zu bewerten.

    Wieviel verdient ein KI-Ethiker?
  • Je nach Branche bis zu 80.000 Euro pro Jahr.
  • KI-Berater
  • Was macht ein KI-Berater?
  • KI-Berater sorgen dafür, dass geeignete KI-Technologie die Geschäftsprozesse von Unternehmen unterstützt. Dazu analysieren sie individuelle Anforderungen, identifizieren mögliche Einsatzszenarien, schlagen passende Systeme vor und begleiten ihre Einführung.
  • Welche Skills sind gefragt?
  • Gewünscht sind fundiertes Fachwissen in den Bereichen KI, maschinelles Lernen und Datenanalyse. Darüber hinaus werden Kommunikationsfähigkeiten,Verständnis für Geschäftsprozesse sowie betriebswirtschaftliches Know-how erwartet.
  • Wieviel verdient ein KI-Berater?
  • 150.000 Euro pro Jahr, wenn künftig einmal 6 bis 8 Jahre Erfahrung erreicht sind.
  • KI-Projektmanager
  • Was macht ein KI-Projektmanager?
  • Zu seinem oder ihrem Job zählt es, neue KI-Projekte im Unternehmen zu realisieren und alle daran Beteiligten zu koordinieren, von der Planung bis zur Fertigstellung. Dabei gilt es, Risiken und Budget im Blick zu halten.
  • Welche Skills braucht ein KI-Projektmanager?
  • Nützlich sind Kenntnisse in den Bereichen Projektmanagement, KI-Technologien, Geschäftsprozesse und Kommunikation. Darüber hinaus sind Führungsqualitäten unerlässlich.

  • Wieviel verdient ein KI-Projektmanager?
  • 80.000 bis 120.000 Euro pro Jahr, je nach Erfahrung und Komplexität der Projekte.
  • Quelle: exklusive Daten der Personalagentur Digital Leaders Advisory, www.dladvisory.de

Keine Angst vor KI

Drei Fragen an Cornelius König, Professor für Arbeits- und Organisationspsychologie an der Universität des Saarlandes.

Herr Prof. König, woher kommen Ängste in der Arbeitswelt vor KI?

Die Verfügbarkeit von ChatGPT und anderen Large Language Models seit Anfang des Jahres hat einiges in Bewegung gesetzt. Damit ist das Thema KI näher an viele Berufstätige herangerückt. Und sie hören vielleicht davon, was die Algorithmen inzwischen schon alles können. Zugleich empfinden es viele als undurchschaubar, wie genau KI eigentlich arbeitet. Diese Kombination aus wahrgenommenen wachsenden Fähigkeiten und schlechter Nachvollziehbarkeit kann Unbehagen verbreiten.

Inwiefern ist das begründet?

Viele dieser Ängste scheinen sich momentan etwas hochgeschaukelt zu haben, wie es sich häufiger mal beim Auftreten neuer Technologien beobachten lässt. Ja, die Technologie hat – allen Kinderkrankheiten zum Trotz – durchaus das Potenzial, vieles im Berufsleben zu verändern. Aber man sollte die Kirche im Dorf lassen. KI wird nicht die Menschheit überflüssig machen. Und viele der Änderungen werden zum Guten sein, etwa weil uns die Technik langweilige Tätigkeiten abnimmt. Dadurch wird Arbeit oft sinnhaltiger und erfüllender werden.

Was kann man tun, wenn man dennoch Sorgen vor KI hat?

Wie bei allen Ängsten ist es das Beste, wenn man sich mit dem Auslöser beschäftigt und ein Verständnis dafür entwickelt. Dazu muss man nicht Programmieren lernen. Es hilft oft schon, wenn man durch spielerisches Ausprobieren erkundet, was KI kann – und was nicht.